Oktober bricht an und mein Urlaub dauert noch eine Woche, also am besten direkt am Montag den 2.10. zum TÜV und hoffen das nicht zu viel zu machen ist.
Supi hat fast geklappt aber jetzt wurde ein Fehler gefunden der mir noch nie aufgefallen ist.

Bei meinem Lenkschloss funktioniert das folgendermaßen:

Das Lenkradschloß sperrt schon auf Stellung „Null“ und nicht erst wenn der Schlüssel abgezogen wurde.
Der Prüfer meinte das wäre eine Sicherheit falls man bei der Fahrt an den Zündschlüssel kommt und er auf Stellung „Null“ springt.
Naja bisher ist mir das noch nie passiert. Ich kann mich auch nicht erinnern ob das jemals funktioniert hat. Das Schloss hatte ich schon mal ausgetauscht aber danach ist mir nie was aufgefallen.
Also dann mal los und im Internet recherchieren.
Erst nach ein paar Tagen ist mir ein Bild vom T4 Lenkradschloß aufgefallen:

https://www.t4-wiki.de/wiki/Datei:lenkradschloss_bolzen.jpg

Vielen Dank an die Kollegen von t4-wiki das ich ihr Bild verwenden darf.

Bei meinem Lenkschloss sieht es anders aus:


Da fehlt doch was? Im kleinen ca. 2,7 mm großen Loch ist nix drin!
Am Schloss selber sieht man auch leichte Kratzspuren.


Genau bei den Kratzern schiebt sich der Riegel des Lenkschlosses rein. Die Kratzer wurden mal durch den fehlenden Stift erzeugt.
1. Lösungsansatz:
Ein Stift finden der passt und reinstecken (Loch ist ca. 11mm tief und hat ca. 2,7mm Durchmesser)
Ein Schleifstift für einen Dremel passt fast und wird dann passend gemacht. Damit er nicht durchrutscht bleibt er oben 3mm dick. Nachdem er eingesetzt war und ca 3 mm (3 mm ist der Hub der durch einstecken des Schlüssels in das Zündschlosses erzeugt wird) aus dem Loch rausguckt kann der Schlüssel nicht mehr eingesteckt werden (Gott sei Dank kann ich das Zündschloss mit der Hand rausziehen, der Nocken für die Haltefeder ist wohl nicht mehr das Wahre).


Das war nix.
Durch eine Feder wird beim Schlüssel einstecken das Zündschloss um ca. 3 mm nach unten gedrückt.
Feder? Feder!

2. Lösungsansatz

Der Stift braucht unten im Loch eine Feder!
Das Loch ist aber unten offen. Die Feder mit Stift würde durchfallen!
Woher bekomme ich eine passende Feder? (nach meiner Suche in der Krimkrams Kiste habe ich eine Feder für ein Gasfeuerzeug gefunden die eigentlich den Feuerstein an das Rad andrückt. Ich bohre in eine Holzlatte ein 11mm tiefes Loch, stecke die gekürzte 4-wendelige Feder und dann den Stift ein.
OK es funktioniert aber der HUB ist zu klein. Mit einem längeren 6-wendeligen Federteil ist der Hub ca 3mm. Passt!

Jetzt habe ich erstmal die Grundlage.

Wie verbinde ich die Feder mit den Stift: Der Stift wird verjüngt und passt jetzt genau in die Feder. Mit Sekundenkleber fixiert kriegt man den Stift und die Feder nicht auseinander.

Nach viel absägen und schleifen (Feinsäge mit Dremel und Flex) ist dies das Endergebnis.
Länge mit Feder ungestaucht: 10,5 – 11 mm, gestaucht: ca. 6,5 – 7 mm

Jetzt noch das Loch unten verschließen:
Knetmetall und Sekundenkleber reingesteckt und Loch durch Unterschieben eines dünnen Plastikstreifens verschlossen. Das Loch ist verschlossen, und ist ca. 8 mm tief. (Plastikstreifen vor dem Aushärten des Klebers entfernt)

Wenn der Stift jetzt eingesteckt und eingedrückt wird schließt er mit dem Lochrand ab.

An der 1 Wendel kommt ein kleiner Punkt Sekundenkleber. Jetzt mit der Feder zuerst in das verschlossene Loch und einen Tag warten. Mal schauen ob das passt.

15.10.2023 Es ist soweit, der Test steht an.
Schlüssel ins Zündschloss und in das Lenkschloss reinschieben.
Schlüssel drehen: Zündung ist an. Dann zurück auf Null und siehe da: das Lenkschloss sperrt nicht. Der Lenkschlossriegel wird durch den Stift offen gehalten. Wenn ich jetzt den Schlüssel herausziehe hebt sich das Zündschloss und blockiert den Riegel mit ausgefahrenen Stift nicht mehr.
Wenn ich jetzt das Lenkradschloss einrasten lasse, schiebt sich der Riegel ganz ins Schloss. Beim Einstecken des Schlüssels schiebt sich das Zündschloss auseinander und drückt den Stift ins Loch (Daher kommen auch die Kratzer am Zündschloss). Beim Drehen des Schlüssels wird der Riegel aufgeschoben und der Stift springt hoch. Dadurch verhindert er das einrasten des Riegels wenn auf Stellung Null zurück gedreht wird.

Es passt und funkioniert.
Puhh, das hat ne ganze Menge Nerven, Angstscheiß, Gegrübel und Gehirnschmalz gekostet.

PS: VW verwendet diese Mechanik schon über 50 Jahre (Im T4 funktioniert das immer noch genauso)

16.10.2023 Update

Heute morgen vorne rechts Bulli aufgebockt und Gummianschlagpuffer eingebaut. Rückleuchten durch neue ersetzt. Motor und Getriebe gesäubert.

Um ca. 13:00 war es soweit. Zusammen mit einem 1965er Bulli dann Tüv bekommen. Uiiiii 60 € für die Gasprüfung und 19€ für die Nachprüfung.

Schon wieder für 2 Jahre Ruhe. Dann ist er 54 Jahre alt.

Ein 65er Bulli hat auch die Nachprüfung bestanden!